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Die Liebeserklärung von Hans Graulich an seine Heimatstadt
sei als Erinnerung an ihn hier
noch einmal zitiert:
Wann ich so oan frieher
däänk,
oan die so genaant gut Ziet,
doa woarn noch nett so vill Stroaße doa,
on gekaant hat mer all die Liet.
Es Wichhus oan de Schnäbbehä,
doas sin noch aale Noame.
Die Porttrräpp, die is aach noch doa,
aach off de Kerchdoarmspetz die Roawe.
Hiet sett mer Främe iwwerall,
nett immer konn mersche so räächt versteh.
Es frääd mich oawwer däsdemeh,
wann ich emoal en Ludderbächer seh.
Hiet sin die Stroaßenoame vurnähm woarn,
on dun manchmoal goarnett basse,
owwer die Gemiedlichkät
is doch noch doa in ense klänne Gasse.
Mi Ludderboach, mei Heimatstadt.
Du woarst im Läwe immer doa fir mich.
Drem moag komme, boass aach well,
ich loaß dich nett im Stich.
Mi Ludderbach, mei Heimatstadt,
Du derfst dich ännern, bi de wellst,
fir mich, doa blibsde schee.
Ich glaab, ich wär mi Läbdoag nett,
uss dinne Gasse geh.

Hans Graulich mit seiner
Frau Marianne im Jahr 1983
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Für alle, die das "Ludderbächer Platt" nicht so
richtig verstehen,
hier ein Versuch, das Gedicht ins Hochdeutsche zu übersetzen:
(Der Charme des Originals kann dabei natürlich
nicht annähernd erreicht werden!)
Wenn ich
so an früher denk´,
an die so genannte „Gute Zeit“,
da gab es noch nicht so viele Straßen,
und man kannte alle Leut´.
Das Wichhaus und der Schnepfenhain,
das sind noch alte Namen.
Die Porttreppe, die ist auch noch da,
auch auf der Kirchturmspitze die Raben.
Heut´ sieht man Fremde überall,
nicht immer kann man sie versteh´n.
Es freut mich aber umso mehr,
wenn ich einmal einen Lauterbacher seh´.
Heut´ sind die Straßennamen vornehm geworden,
auch wennn sie manchmal nicht passen,
aber die Gemütlichkeit
ist doch noch da, in uns´ren kleinen Gassen.
Mein Lauterbach, meine Heimatstadt.
Du warst im Leben immer da für mich.
Darum mag kommen was auch will,
ich lass´ dich nicht im Stich.
Mein Lauterbach, meine Heimatstadt.
Du darfst dich ändern, wie Du willst,
für mich bleibst Du schön.
Ich glaub´, ich werd´ mein Lebtag nicht,
aus deinen Gassen geh´n. |